Auf unserer Fahrt durch die Wasserruinen von Venedig (Traum von gestern Nacht) können wir ganz gut die alte Grandezza erahnen. Touristen werden von Gondolieri auf die Dächer gebracht, welche mit Löchern versehen sind, von denen tauchbootartige Fahrstühle ins Innere der Paläste und Kontore hinabfahren. Man hat dort unten, wie in einem Vergnügungspark, bewegliche Puppen installiert, die das Renaissanceleben nachstellen, ausgeleuchtet von großen Flutlichtscheinwerfern: In den Casinòs sitzen die Aristokraten und spielen Faro; Im Teatro La Fenice kann man einen von Tauchern aufgeführten Tancredi sehen (Über die Kopfhörer wird die Referenzaufnahme eingespielt); Der Markusplatz wird täglich von Seetang und Ablagerungen gereinigt, tausende Ohrenquallen haben dort das Erbe der Tauben angetreten. In letzter Zeit droht der Wasserspiegel zu sinken, was die Venezianer in helle Aufgregung versetzt, weil sie vermuten, dass es die Tourismusbranche zerstören könnte.
21. Oktober 2024
Kommentare von stephan