Einmal ging ich zu Fuß nach Hause. Kurz vor meiner Haustür kam ich an der Stelle vorbei, wo ich mein Auto geparkt hatte. Und da saß jemand in meinem Auto. Wenn man im öffentlichen Raum spaziert und sich vielleicht nicht genau daran erinnert wo man genau sein Auto geparkt hat, und es dann plötzlich erblickt, gibt es diesen Moment, in welchem Fremdes zu Eigenem wird. Man realisiert es nur allmählich, weil man vielleicht noch in Gedanken ganz wo anders ist, und plötzlich ist es deins! Und wenn du dann hineinschaust, und da sitzt jemand drin, den du nicht kennst, der dir aber auf eine ganz unangenehm angenehme Art ähnelt, kann das ziemlich verstörend sein.

Aber derlei unheimliche Momente sind es gerade nicht, die das erwähnte Gefühl erzeugen. Solche Momente verzaubern die Welt, sie lassen uns fragend zurück. Was ich meine, ist genau das Gegenteil: Erfahrungen, die man macht und denkt: Ach so ist die Welt, und es ist furchtbar, und man kann nichts daran ändern, und es gibt keinerlei Fragen mehr.

Zum Beispiel als ich mal einen Freund, der vor zwei Jahren Vater geworden ist, auf dem Spielplatz besucht habe. Man verlässt die Spielplätze ja mit Sechzehn, man drückt seine Zigaretten auf der Schaukel aus und geht, und dann betritt man sie erst wieder mit Mitte Dreißig, wenn man Kinder hat (und dann traut man sich nicht zu rauchen, weil das schlecht für die Kinder sein könnte). Alles war gut, bis er seinen Jungen rief. „Individuello“, rief er, „komm mal, du kannst gleich mit Besondra weiterspielen, Oma Igitte will mit dir Skypen“. Es kann sein, dass ich mich falsch an den Namen erinnere, aber sie geben auf jeden Fall wieder, wie sie auf mich gewirkt haben.