Im Fernsehen kommt wieder Wetten, dass…? und unter den Gästen ist Peter Sloterdijk, der Philosoph. Während Sloterdijk auf seine Fragen in perfekt geschliffener Prosa, aber äußerst langsam und stockend, antwortet, redet ihm Gottschalk immer wieder mitten hinein, so dass eine von Gottschalk-Einwürfen durchsetzte groteske Analyse der Merkeljahre im Stil von Robert Musil, Arno Schmitt und Franz Kafka entsteht. Sloterdijk ist zu sehr Profi, um sich etwas anmerken zu lassen, daher wirkt er sanft, aber in Momenten, da er meint, dass das Mikro aus ist, hört man ihn zu seiner Nebensitzerin (Heidi Klum) sagen: „Eine Ungeheuerlichkeit!“ Nun beginnt der Doppelmonolog von Neuem und mir fällt auf, dass Gottschalk und Sloterdijk auf absurde Weise perfekt zueinander passen. Sie sind ein dream Team. Sie sind das perfekte Paar. Gottschalk hat das mit dem Fernsehen gemacht, was Sloterdijk mit der Philosophie gemacht hat.

Das erinnert mich an eine Szene aus meiner Studentenzeit: Ich bin in meinem Studentenwohnheim, komme aus der Dusche, und da steht Harald Schmidt mit einem Kamerateam und sagt „Uuuuuuund….“ mit einem ganz deutliche hörbaren Glottisschlag und einer Vokalfärbung, die eher Richtung „Oooooooooond…“ geht und gegen Ende des Wortes, das vielmehr ein Klang ist, ein Ein-Wort-Gesang, der zwischen den Gags überbrücken soll, schließt sich sein Mund. Sie machen hier eine Sendung über seine Studentenzeit, weil er hier auch studiert hat, aber sie hätten doch vorher Fragen können, was soll denn das?